Der ADFC fragt
- Helge antwortet






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Gut, dass ich immer unsere Heimatzeitung, die Offenbach-Post lese! Denn da standen schon wieder Fragen an mich drin! Und zwar dieses Mal vom ADFC, einem Verein, den ich sehr schätze und dessen Fragen mich natürlich sehr interessieren. Daher beantworte ich sie gerne. Ich wundere mich aber etwas über die neuen Sitten, dass Vereine und Bürgerinitiativen mit den OB-Kandidaten nur noch über die Zeitung korrespondieren, statt sie auch persönlich anzusprechen. Hier meine E-mail:
helge.herget@piratenpartei-hessen.de

Ich freue mich immer über Fragen und Kommentare.

„Was sind im Straßenverkehr die stärksten Defizite?"

Es gibt viel zu wenig Fahrradwege, viele Fahrradwege sind nicht durchgängig, es gibt zu wenig Abstellplätze, manche Straßen sind so eng, dass sie hochgefährlich sind.

"Mit welchen Mitteln werden Sie im Falle Ihrer Wahl an der Beseitigung arbeiten?"

Die Mittel sollten aus allen möglichen Fördertöpfen kommen. Zusätzlich würde ich versuchen, eine Million vom Gewinn der Sparkasse hierfür zu verwenden: siehe hier: Die Sparkassenmillionen,

"Arbeiten Sie an einer Zielvorgabe für die Verbesserung der jeweiligen Situation während Ihrer Wahlperiode?"

Mein Ziel ist, Offenbach zu einer der fahrradfreundlichsten Städte zu machen, um den Verkehrsinfarkt abzuwenden. Dazu gehört insbesondere der Ausbau durchgängiger Fahrradwege.

"Um die Lebensqualität der Stadt zu erhöhen – wo würden Sie die wichtigsten Maßnahmen ansetzen?"

Neben der Fahrradfreundlichkeit besserer und günstigerer Nahverkehr, Umsetzung der kürzlich im Ostpol vorgestellten Nahverkehrsstudie, viele sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Vermietung von Elektrofahrrädern, damit auch ältere Leute und Leute mit wenig Kondition Fahrrad fahren können, Sonderregelungen für Taxis, damit gehbehinderte Leute auch noch mobil sein können.

"Der Einzelhandel sieht in der Förderung des Radfahrens in der Innenstadt einen Nachteil für seine Umsätze, obgleich Untersuchungen zum gegenteiligen Ergebnis kommen – Wie verhandeln Sie mit dem Verband?"

Bürgerbeteiligung ist mein Thema. Ich werde ein Komitee für den Interessenausgleich einladen, in dem jeder seine Stimme bekommt und Sachverhalte diskutiert und verstanden werden können. Die Kampagne „Offenbach fährt fair“ könnte hier eine hilfreiche Rolle spielen.

"Ist die Vorstellung „Radwege gewinnen durch die Reduktion von Parkplätzen“ aus ihrer Sicht machbar?"

Ich bin gegen das gegeneinander Auspielen von verschiedenen Interessen. Beide haben ihre Berechtigung, und man muss sie klug kombinieren. Ich bin überzeugt, dass es möglich sein kann, beide Bedürfnisse zu befriedigen. Je besser der Nahverkehr und die Fahrradfreundlichkeit sind, desto weniger Autos benötigen Parkplätze.

"Mit welchen Mitteln würden Sie den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr erhöhen?"

Wie oben schon beschrieben, die Fahrradfreundlichkeit der Stadt erhöhen, insbesondere durch sichere Radwege und Abstellmöglichkeiten.

"Halten Sie die Forderung, pro Einwohner und Jahr 25 Euro zur Rad-Förderung zu etatisieren, aus Ihrer Sicht für machbar?"

Das wären etwas mehr als drei Millionen Euro. So schön das wäre, das knappe Geld wird auch noch in anderen wichtigsten Bereichen gebraucht. Man kann auch nicht alle Straßen gleichzeitig in Baustellen verwandeln, um die Radwege auf einmal zu bauen. Die eine Million, wie oben schon erwähnt, kann ich mir Jahr für Jahr aber gut vorstellen.

"Die Mühlheimer Straße ist die einzige radfahrgeeignete Ausfallstraße. Ist das für Sie in Ordnung?"

Ausfallstraßen sind sehr wichtig, selbstverständlich brauchen wir Radschnellwege in alle Richtungen.

"Für den Fall, dass Sie eine substanzielle Förderung des Radverkehrs unterstützen: Wird eine entsprechende Personal-Veränderung realisiert werden?"

Im Workshop „Offenbacher aufs Rad“, in dem ich seit einigen Jahren mitarbeite, wurde ein Erfolg aus Möchengladbach vorgestellt, der für uns Modellcharakter haben sollte: Die Aktion „200 Tage Fahrradstadt“ wurde möglich durch eine engagierte Einzelperson und sehr viele aktive Bürger. Die Aktion hat dafür sogar den Fahrradpreis 2016 in der Kategorie “Kommunikation” gewonnen. Einen oder eine Fahrradbeauftragte bei der Stadt könnte ich mir also sehr gut vorstellen.