Die Offenbacher Sparkasse wird professionell und erfolgreich geführt. Wäre das beim Stadtkrankenhaus auch so gewesen, glaube ich, hätten wir es noch,
unser Stadtkrankenhaus. Nichtsdestotrotz ist Offenbach eine arme Stadt, und die Mittel, die die Stadtverordneten frei verteilen können, sind gering!
Wie wäre es da mit zusätzlichen 4,867 Millionen Euro, an freien Mitteln für Kultur, Sport und Soziales?
So viel nämlich könnte die Sparkasse an die Stadt ausschütten, aus ihrem Gewinn von 2016. Ein wichtiger Wert der Sparkasse ist gut, nämlich
die Eigenkapitalquote. Die ist im grünen Bereich, und zwar bei 17,93 %. Mit einer zusätzlichen Ausschüttung
an die Stadt wäre sie immer noch gut, und zwar immerhin noch 17,23 %. Auch das ist ein sehr guter Wert und weit über den Anforderungen.
Allein, es fehlt der politische Wille. Das Geld bleibt in der Sparkasse stecken!
Am Samstag, den 24. Juni 2017, fand unsere Tagung zum Thema "Demokratisierung des Geldes" statt.
Es gab mehrere Vorträge und sehr spannende Diskussionsbeiträge
(siehe Tagungsprogramm ).
Auf dem Foto von links nach rechts: Helge Herget (Piraten, Veranstalter), Annette Schaper-Herget (Piraten, Diskussionsleiterin), Thomas Betz (Monetative), Rainer Gottwald (Bürgerforum Landsberg), Gregory Engels (Piraten, 42.e.V.), Sandra Sedlachek (Locomotion, Gastgeberin), Gerda Krause (Verein in Bewegung e.V., Verköstigung)
Es gab zwei Schwerpunkte: Im ersten Teil stellte Herr Dr. Rainer Gottwald vom Bürgerforum Landsberg am Lech e.V. seine Analyse der
Bilanz der Städtischen Sparkasse Offenbach vor, nach dem Vorbild von Analysen, die er schon für verschiedene bayrische Sparkassen durchgeführt hatte.
Hier kann man die Folien seines Vortrags herunterladen:
Vortrag Gottwald über Analyse der Sparkassenbilanz.
Gottwald sprach auch über die notwendige Neustrukturierung des Sparkassensystems in Bayern, nachzulesen hier:
Neustrukturierung des Sparkassensystems in Bayern.
Seine Analyse zeigt, dass die Sparkasse zu viel Geld bunkert, anstatt es an unsere klamme Stadt Offenbach auzuzahlen, der es eigentlich zusteht!
Die Frankfurter Rundschau hat einen ausführlichen Artikel über seine Analyse der Offenbacher Sparkassenmillionen veröffentlicht,
der die Zusammenhänge gut erklärt:
Geld von Sparkasse für die Stadt?
Sie hat auch die anderen OB-Kandidaten zu ihrer Meinung befragt:
Sparkasse soll ihren Gewinn behalten
Auch die FAZ tutet in das gleiche Horn:
Kommunen werden ärmer – ihre Sparkassen fetter
Im zweiten Teil sprach Thomas Betz von der
Monetative e.V. über "Geldreform, Vollgeld, Monetative", nachzulesen hier:
Vortrag Betz über Vollgeld
Unter dem eher abstrakten Begriff "Vollgeld" können sich Laien wenig vorstellen, aber nach dem Vortrag wurde es klarer: In unserem jetzigen
Geldsystem sind unsere Sparguthaben bei Bankpleiten gefährdet, weil Rettungsaktionen vom Staat nötig werden, und das Geld von den
Geschäftsbanken per elektronischer Buchung geschöpft wird. In einem Vollgeldsystem wäre das anders, das Geld wäre täglich verfügbar
und allein im Besitz des Inhabers, Guthaben wären sicher vor Bankpleiten.
Wir bedanken uns noch mal ganz herzlich bei allen Beteiligten: Den beiden Vortragenden für Ihre sehr erhellenden und nützlichen Beiträge,
auf die wir unsere weitere Politik stützen werden, der Stiftung 42 e.V. für ihre Rolle als Mitveranstalter, Sandra Sedlachek
von der Locomotion Tanzbühne für die Gastfreundschaft in ihrem wunderbaren Saal, der für solche Veranstaltungen sehr empfehlenswert
ist, Gerda Krause vom Verein in Bewegung für die Verköstigung mit Kaffee, leckerem Kuchen und weiteren Getränken, unserem Tagungsassistent
Henrik Herget für die Betreuung einer reibungslosen Veranstaltungstechnik und allen Teilnehmern für die sehr interessanten und lebhaften Beiträge und Diskussionen.
Die Veranstaltung war die erste einer Tagungsreihe zum Thema, die Helge Herget in den nächsten zwei Jahren veranstalten wird.