Offenbach ist arm and Geld, aber reich an seinen Künstlern.
Drei Tage bin ich durch ganz Offenbach gewandert, um während
der „Kunstansichten“ (21.-23. April) unsere Kunstszene zu bewundern. Es war zu viel, ich habe nicht alles geschafft. Aber
ich staune, welche Vielfalt es bei uns gibt. So viele sehr unterschiedliche Ausstellungen und unterschiedliche Leute! Ich bin
kein großer Kunstkenner, aber ich lasse alles auf mich wirken, und vieles hat mir sehr gut gefallen, das eine oder andere auch nicht so.
Aber was die Aussteller eint, ist ihre Begeisterung und ihre Freude an ihrem Schaffen. Schon dafür lohnt sich das. Ein schönes Erlebnis
war auch immer der Rundgang durch die Mato-Fabrik, die es so ja leider nicht mehr gibt.
Die soziale Situation der Künstler ist sehr unterschiedlich. Die wenigsten können von ihrer Kunst leben. Ich finde es wichtig, dass auch
eine „arme“ Stadt wie Offenbach ihre Kunstszene erhält, ausbaut und pflegt. Wir haben die Hochschule für Gestaltung, die Jugendkunstschule,
Künstlerhäuser, Künstlermärkte, individuelle Ateliers, Werkstätten, Aussteller, Vereine und Veranstalter. Als OB hätte bei mir die Pflege
dieser Kultur eine hohe Priorität.
Auch die Musikszene finde ich wichtig! Die Musik in unserer Stadt deckt ein großes Spektrum ab: Klassik, Jazz, Pop, Rock, Hardrock, Weltmusik,
Kirchenmusik, Volksmusik und vieles mehr. Wir haben Musikschulen, insbesondere unsere Offenbacher Musikschule, aber auch die Modern
Piano School, die New Music Academy und private Musiklehrer,
Schulen mit Schwerpunkt Musik, z.B. die Mathildenschule, die Marienschule
und die Leibnizschule, Veranstalter, wie z.B. Jazz. e.V., Praeludium – Förderkreis Musik in Offenbach, die Sängerin Hiromi Mori (Alt)
die regelmäßig in der Marienkirche Offenbach Konzerte organisiert, Vereine, Chöre, Geschäfte, Tonstudios, Kantoreien, Veranstaltungsreihen,
wie z.B. die Musik im Park, das Main-Weltmusik-Festival, Veranstaltungsorte, z.B. das Kinder-, Jugend- und Kulturzentrums (KJK) in der
Offenbacher Sandgasse, den Hafen 2, oder den Wiener Hof. Und nicht zuletzt haben wir viele ausgezeichnete professionelle Musiker und Bands,
Hobbymusiker, Tonstudios und Musikgeschäfte. Bestimmt habe ich jemanden vergessen, bitte meldet Euch dann bei mir! Ach ja, bei einem unserer
Piratensommerfeste hat mal die Band Berjler gespielt, war super!
Auch diesen Reichtum und die Begeisterung für die Musik will ich pflegen und fördern! Als OB, aber auch privat: Mein Sohn ging jahrelang in
die Musikschule, und meine Frau ist ebenfalls begeisterte Hobbymusikerin, sie spielt in einer Tangoband und hat Gesangsunterricht in unserer
Musikschule. Wir haben in unserem Wohnzimmer über 10 Hauskonzerte veranstaltet, und, wenn ich wieder mehr Zeit habe, werden wir diese Tradition
auch wieder aufnehmen.
Aber es gibt ja noch viel mehr Kultur in Offenbach! Nicht nur unser Capitol, sondern auch kleinere Theater und Theatervereine, z.B. Locomotion
e.V., Theaterclub Elmar, Theateratelier Bleichstraße, Theater im t-Raum, Tanz- und Theaterschulen, Balletschulen, die Bühne im Ostpol und weitere Initiativen.
Und eine Vielzahl kleiner, feiner Szenen und Initiativen bereichert auch die Kultur in Offenbach und trägt dazu bei, unsere Stadt
liebenswert zu machen: Dazu gehören die Akademie für Interdisziplinäre Prozesse (afip), Waggong im Kulturgleis, das Offenbacher Stadtbiotop,
Foodsharing, Stadtmenschen e.V. und andere! Bestimmt habe ich welche vergessen, bitte meldet Euch! Durch Euch wird Offenbach immer schöner!
Vor allem ist es wichtig, dass neue und individuelle Initiativen eine Chance bekommen und wachsen können. Wir brauchen Räume, Probenräume
für Bands, Zuschüsse für Unterricht, insbesondere die Förderung von Kindern aus sozial schwachen Familien, damit sie auch Kunst-, Musik-,
Tanz-, oder Theaterschulen besuchen können.